Stolz thront Schloss Stetten, das zu den besterhaltenen Staufer­burgen Deutschlands zählt, den Ort Kocherstetten überragend auf einem steilen Bergvorsprung hoch über dem Kochertal.

HISTORIE  In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde die mittelalterliche Burg, vermutlich auf dem Fundament einer noch älteren kleineren Anlage, erbaut. Der Überlieferung nach erteilte Kaiser Friedrich Barbarossa 1185 seinem treuen Ministerialen Stetten die Genehmigung zur Errichtung dieser Burganlage, die sich seit ihrem Bestehen bis heute im Besitz der 1098 erstmalig urkundlich erwähnten Freiherren von Stetten befindet.

Als Wolf-Eberhard von Stetten 1644 im Dreißigjährigen Krieg starb, hinterließ er drei kleine Söhne. Nach Erreichen derer Voll­jäh­rigkeit und jahrzehntelangen Verhandlungen wurden die Besitzun­gen 1692 geteilt und es entstanden drei Linien. Der “Gemeinbau”, bestehend aus Wehranlagen, Mauern, Türmen, Gräben, Schild­mauer, Bergfried, Zugbrücke und Kapelle blieb dabei gemeinsames Eigentum. Das Innere Haus mit seinem Stammvater Johann Ernst nahm seinen Sitz in den Wohngebäuden der Burg, das Äußere Haus unter Johann Heinrich in dem damals noch vorhandenen kleineren Gebäude vor der Burg und das Buchen­bacher Haus unter Wolf-Christof übernahm das Schlösschen in Buchenbach.

Das Innere Haus, dem die dominierende Rolle zukam, starb um 1850 aus, woraufhin das Haus Buchenbach übernahm.

Nach dem Zweiten Weltkrieg zerfielen Besitz und Einfluss die­ser Linie, woraufhin Mitglieder des Äußeren Hauses die Anteile am Gemeinschaftseigentum in Schloss Stetten ganz und die Wälder teil­weise erwerben konnten und so die führende Rolle übernahmen.

Schloss Stetten wird bis heute von der Familie von Stetten bewohnt; die Burgfestspiele finden alljährlich seit 1989 statt.