Inmitten von Untermünkheim steht das schmucke Senften­schlössle, ein spätgotisches Steinhaus mit Fachwerkaufsatz, das zu den wenigen, in ihrer historischen Form erhaltenen Beispielen burg­ähn­licher Landsitze zählt.

HISTORIE  Eine von den Herren von Münkheim erbaute Turm­hügelburg, die der Überwachung einer Furt über den Kocher diente, wurde 1216 erstmals erwähnt und vor dem 15. Jahrhundert zerstört.

Im Jahre 1361 entstand in Untermünkheim ein Wasser­schlösschen in der Kocheraue.

Mit Ulrich von Münkheim erlosch 1507 der Ortsadel.

Melchior Senft zu Sulburg, der einem der führenden Patrizier­geschlechter Halls entstammte und einen der fünf Stadträte von Schwäbisch Hall stellte, ließ sich 1515 nach der zweiten “Haller Zwie­tracht” in Untermünkheim nieder. Er baute den Adelssitz zu seiner Wohn­stätte um, wobei er ihn um das Fachwerk­stock­werk erweiterte.

1532 und 1565 wurden Umbaumaßnahmen am so genannten “Senftenschlössle” durchgeführt, wobei man an der Südseite einen Steinerker einbaute, die Außenfassade mit rechteckigen Sonnen­quadern gestaltete und einen Anbau an der Nordseite anfügte.

In den folgenden Jahrhunderten ging das Senftenschlössle durch viele Hände und wurde auch baulich immer wieder verändert.

2002 erwarb eine private Interessengemeinschaft, die sich der Rettung historischer Bauwerke verschrieben hat, das baufällige Schlössle und renovierte es in vorbildlicher Weise.

2006 wurde der spätmittelalterliche Steinbau, der ein frühes Beispiel vom Übergang der mittelalterlichen, alemannischen Fach­werk­konstruktion mit Verblattungen zur neu­zeitlichen, fränkischen Fachwerkbauweise mit Verzapfungen dar­stellt, mit dem Denkmal­preis des Landes ausgezeichnet.