Anmutig thront die stattliche Villa Franck, die als ein architek­to­ni­sches Juwel gilt, mit ihrer monumentalen Freitreppe am Berghang hoch über Murrhardt.

HISTORIE  1904-1907 erbauten die Stuttgarter Architekten Paul Schmohl und Georg Staehelin in Murrhardt für den Ludwigs­burger Zichorienfabrikanten Robert Franck eine repräsentative Villa mit edler, kunstvoller Jugendstil-Ausstattung aus Marmor, Edel­hölzern, feinsten Keramiken und Perlmutt-Intarsien. Das Bauwerk diente als firmen­eigenes Schulungs­zentrum, Sommerresidenz, Altersruhesitz und als Bühne brilliant inszenierter gesellschaftlicher Ereignisse. Der Franck’sche Familien­konzern stellte um 1900 den im Volksmund als “Muckefuck” bezeichneten “Mocca faux” her und später den als “Caro-Kaffee” bekannten Kaffee-Ersatz.

Die Kunstgärtner Albert & Albert Lilienfein umgaben die Villa mit einer großzügigen Gartenanlage, ausgestattet mit ver­schlun­ge­nen Wegen, Rosengarten-Parterres, einer Grotte und diversen Pavillons, die bis heute weitgehend im Original erhalten ist.

Nach dem Tod des Bauherrn verkaufte seine Familie 1939 das Anwesen, das für viele Jahre ein Aschenputteldasein führen sollte.

Nachdem das Bauwerk verschiedentlich genutzt wurde, er­warb im Jahre 1951 das Sozialwerk der Christengemeinschaft den Hohenstein zur Gründung einer “Wohngemeinschaft im Alter”, die bis in die 1990er in der Villa untergebracht war.

2001 übernahm das Musikerehepaar Brigitte Hof­mann und Patrick Siben die heruntergekommene Villa. Sie machten es sich zur Auf­gabe, mit Liebe zum Detail, Respekt vor der Historie und krea­ti­ven Ideen, das denkmalgeschützte Ensemble in seinen ur­sprüng­lichen Zustand zu versetzen und kulturell zu beleben, woraus die Unternehmung Kultur- und Bankett­haus Villa Franck entstand.