Hoch über dem Tal der Murr erhebt sich am Rande eines Bergrückens über dem Ort die Burg Reichenberg, von der man einen herrlichen Ausblick genießt.

HISTORIE  1225-1230 ließ der Badische Mark­graf Hermann V. die mächtige staufische Amtmannenburg Reichen­berg, die bis heute zu großen Teilen erhalten ist, als Wächterin des Murrtals erbauen. Im Mittelalter stand die unregelmäßige, fünfeckige Burganlage mit zwei tiefen Gräben in enger Beziehung zur Burg Ebersberg im heutigen Auenwald am Rande der Backnanger Bucht und der Burg in Besigheim, die beide zur gleichen Zeit er­rich­tet wurden. Alle drei Burgen weisen Übereinstimmungen in den Maßen, der Einrichtung und den vorhandenen Steinmetz-Zeichen auf.

1230 wurden die Ritter Wolfram und Berthold von Reichen­berg auf der Ministerialburg, die Amtssitz und somit auch das Verwaltungszentrum der umliegenden Gebiete war, genannt.

Nachdem Graf Eberhard I. von Württemberg im Jahre 1300 durch die Vermählung mit der Markgräfin Irmengard von Baden in den Besitz der Burganlage gekommen war, beherbergte sie das Herzögliche Forstamt Reichenberg.

Die vom wuchtigen Bergfried beherrschte Burganlage wurde in den Jahren 1556-1562 um den als Schloss bezeichneten Süd-West-Flügel erweitert. Dieser an einigen Stellen aus dem Fels gehauene, teilweise unterkellerte Anbau, diente als Wohn- und Verwaltungssitz des Forstmeisters.

Die romanische Burg Reichenberg, mit ihren zahlreichen bauhistorischen Besonderheiten, zählt zu den burgen­kundlich auf­fallendsten und beachtenswertesten Bauwerken Württem­bergs und beherbergt heute die Paulinenpflege Winnenden, die hier Menschen mit Behinderungen betreut.