Umgeben von sanft geschwungenen Hügeln, am Bodenseeufer des Ober­sees, liegt das malerische Weindorf Kressbronn, dessen Schlössle den Mittelpunkt eines Parks mit altem Baumbestand bildet.

HISTORIE  Im Jahre 1863 verkaufte der Bauer Anton Stohr-Schaugg ein 1829 entstandenes Gebäude samt Inventar, Grund­besitz und einem Weinberg an Freiherr Hans von Aufseß.

Dieser ließ das Gebäude zu einem einstöckigen Wohnhaus ausbauen und erwarb weiteren Grundbesitz hinzu, um den Park zum See hin zu vergrößern. Schon bald war das Aufseß’sche Domizil zum Mittelpunkt ländlicher Geselligkeit geworden.

Nach Aufseß’ tragischem Tod verkauften seine Erben das Anwesen an den Stuttgarter Fabrikanten Gustav Siegle, der es kurze Zeit später an Georg von Seidlitz weiterverkaufte.

1875 erwarb Dr. Otto Bohlmann den Besitz. Er ließ das alte Gebäude abreißen und eine Villa erbauen, die er kostbar und ge­schmack­­voll einrichtete. Auch kaufte er ein weiteres Uferstück.

1890 ging das Anwesen zunächst in den Besitz des Leonhard Eckert und 1896 an Karl Heißler über. Letzterer ließ das Schlössle im Stil der Neo-Renaissance mit Anklängen an den Schweizer Heimatstil umbauen und als großer Gartenliebhaber eine grandiose Gartenanlage errichten.

1917 verkaufte Heißlers Familie ihren Kressbronner Besitz an die Familie Boneck. Diese war aufgrund finanzieller Schwierigkeiten gezwungen, 1927 einen Teil des Anwesens zu verkaufen. Nach einer Versteigerung kam das Schlössle an die Gemeinde Nonnenbach.

1935 fand das Schlössle Verwendung als Gauführerschule der NSDAP und 1945 als Kommandantur der Franzosen.

Heute beherbergt das Schlössle im Kressbronner Schlössle­park ein Museum mit kunstvollen Schiffsmodellen.