Am östlichsten Rand des Hecken- und Schlehengäus, einer Hügellandschaft mit Senken und Hochflächen, durchschnitten von etlichen Bach- und Flusstälern, liegt der Ort Dätzingen mit seinem Schloss.
HISTORIE Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1075.
Ritter Ulrich von Dätzingen schenkte 1263 seinen Besitz den heiligen Johannes-Brüdern. Die Dätzinger genossen den Schutz des vom Kaiser und Landesherrn unabhängigen Johanniter- beziehungsweise späteren Malteser-Ordens. Wandbilder des stattlichen, um 1780 unter dem letzten Malteserkomtur Johann Baptist von Flachslanden im Rokoko-Stil erbauten Maltesersaales, zeigen die Schlachten von Rhodos, Malta und Lepanto.
1805 fiel die Johanniter-Kommende im Zuge der Säkularisation an das neu entstandene Königreich Württemberg.
Der mittlerweile zum König ernannte Friedrich I. kaufte 1810 seinem Staat das Schloss ab und schenkte es einem seiner Favoriten, dem Generalleutnant Carl Ludwig Emanuel Dillenius, welchen er zum Freiherrn ernannte und 1811 gar mit einem Grafentitel bedachte. Dieser ließ von 1810-1812 das Schloss modernisieren und an seiner dorfseitigen Front nach Plänen des Hofarchitekten Nikolaus Friedrich von Thouret einen säulengetragenen Vorbau mit Torhalle und Loggia errichten. Während des Schlossumbaus wurde die Schlosskapelle abgebrochen.
1961 ging das Schloss von der letzten adligen Schlossherrin Adrienne von Bülow auf Leibrentenbasis in Gemeindebesitz über. In den folgenden Jahren wurden Mobiliar und Ausstattung des Schlosses versteigert und in alle Himmelsrichtungen verstreut.
Heute beherbergt das Schloss, das aus dem frühen 18. Jahrhundert noch einige frühklassizistisch dekorierte Räume aufweist, ein Kulturzentrum mit Museum, Kunst- und Antiquitätengeschäften.
Foto: © Marion Creyaufmüller
Das klassizistische Schloss wurde als vierflügelige Anlage mit Innenhof konzipiert
Foto: © Marion Creyaufmüller
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Foto: © Marion Creyaufmüller
Adelsfriedhof im Schlosspark
Foto: © Marion Creyaufmüller
Grabplatte des Grafen Carl Ludwig von Dillen
Heimatmuseum
Sammlungen zu den Themen: Bäuerliches Wohnen, Handwerk, Ortsgeschichte Dätzingen und Döffingen, Johanniter-/Malteser-Abteilung; Dauerausstellung Döffinger Schlacht
Öffnungszeiten:
jeden 3. So im Monat 14-17 Uhr, Gruppen nach Vereinbarung
Schlossführung: 15.30 Uhr
fon +49-7033-43539
Veranstaltungen
Konzerte, Ausstellungen, Theater und Kleinkunst im Maltesersaal
Galerie Schlichtenmaier
Neben der Klassischen Moderne gehört die Deutsche Kunst nach 1945 zum Ausstellungsprogramm
Öffnungszeiten:
Mi-Fr 11-18.30 Uhr; Sa 11-16 Uhr
und nach Vereinbarung
www.schlichtenmaier.de
Kunst- und Antiquitäten
verschiedene Geschäfte
Barrierefreiheit
Informationen liegen derzeit nicht vor
Hunde
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Foto: © Marion Creyaufmüller
Den ummauerten Schlossgarten beleben moderne Skulpturen
Schloss Dätzingen
Schlossstraße 1
71120 Grafenau-Dätzingen
www.kulturkreis-grafenau.de
Gemeinde Grafenau • Landkreis Böblingen
Eigentümer: Gemeinde Grafenau