Zwi­schen Schönbuch und Schwarzwald, auf der Hochfläche des oberen Gäu, liegt Schloss Sindlingen mit freiem Blick zu den Höhen der Schwäbischen Alb im Süden und zum Schwarz­­wald im Westen.

HISTORIE  Um das Jahr 1100 fand Sindlingen erst­mals in einer Schen­kungsurkunde der Witwe Graf Heinrichs von Tübingen an das Kloster Reichenbach Erwähnung. Damals pfalzgräfischer Besitz, wur­de Sindlingen später hohenbergisch, dann pfälzisch und 1440 würt­tem­­­bergisch. Etwa 150 Jahre lang waren die Herren von Gültlingen Lehens­­träger.

1640 erwarb Andreas von Bernerdin, ein aus Kärnten stam­mender protestantischer Glaubensflüchtling, große Teile des Gutes. Der letzte Bernerdin ver­­machte 1782 seiner Nichte, Fran­ziska von Bernerdin, spätere Reichsgräfin von Hohenheim den Besitz. Der pieti­stischen Neigung der zweiten Gemahlin des Her­zogs Carl Eugen von Württemberg verdankte es der Laienprediger Johann Michael Hahn, hier Schutz und Bleibe zu finden.

Nach Franziskas Tod erbte im Jahre 1811 ihr Kam­merdiener Freiherr von Boenen den Sindlinger Besitz.

Bereits 1812 wurde das Gut an die Fürstin Colloredo-Mans­feld veräußert, die am quadra­tisch angelegten Schlossgebäude den west­lichen Südflügel und den Quer­­bau im Süden nach einem Brand ab­reißen und dafür den heutigen Haupt­bau erweitern ließ.

1840 erstand die Königliche Württembergische Hofdomä­nen­­­­­­kammer das Gut. Unter verschiedenen Pächter­fami­lien erwarb das Hofgut in den folgenden 113 Jahren einen guten Ruf in der württem­­­ber­­gischen Land­wirtschaft.

1952 ging das Hofgut an die Land­siedlung, von der die Familie Pape das Anwesen kaufte und darin ein Ferien­hotel mit Reitschule einrichtete.