Inmitten des mittelalterlichen Stadtgebietes, auf einem freien Platz nördlich der Hauptstraße, steht der Üsenberger Hof.

HISTORIE  Der 862 erstmals urkundlich erwähnte Ort gehörte über mehrere Jahrhunderte zum Besitz der Herren von Endingen. Ihnen folgten die Herren von Üsenberg, die Endingen 1285 die Stadtrechte verliehen. Nach dem Aussterben der Üsen­berger im Jahre 1379 kam die Stadt in habsburgischen Besitz, wurde Vorder­österreich zugeordnet und stellte damit eine der frühesten Erwerbungen Österreichs im Breisgau dar.

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts ließen Jörg von Landeck und seine Gemahlin Katharina im Holtz das schmucke Bauwerk, vermutlich auf den Fundamenten einer Stadtburg, errichten, deren Kellergewölbe aus dem 13.-14. Jahrhundert bis heute erhalten geblieben sind. Über der Eingangstür, mit ihrem gotischen Ab­schluss, brachte das Erbauerpaar sein Allianzwappen an. Im Inneren wurde das Fachwerkgebäude auf Steinsockel unter Krüppel­walmdach mit Ranken- und Wandmalereien versehen, unter denen sich auch figürliche Darstellungen befinden, die zu den frühesten, profanenen Malereien im süddeutschen Raum zählen.

Die Besitzverhältnisse des Üsenberger Hofes liegen über viele Jahre im Dunkeln und erst 1735 wurde wieder ein Inhaber namens Michael Helbling genannt, der nach dem Tod seiner Frau Anna Maria Linder unter anderem dieses Gebäude erbte.

1984 erwarb die Stadt Endingen den zweistöckigen Üsenberger Hof, der sich auf dem Areal des “Adelshofes” – dem früheren “Adlerhof” – befindet.

Seit 1994 beherbergt das architektonische Schmuck­stück nach einer umfang­reichen Sanierung das Kaiserstühler Verkehrs­büro und das Vorderösterreich-Museum.