Auf dem Schönenberg, über dem mittelalterlichen Ess­lingen, erhebt sich als Wahrzeichen der Stadt die Burganlage, bei der es sich genau genommen um einen Bestandteil der Stadtbefestigung handelt, denn zu keiner Zeit wurde sie von Adligen oder Ministerialen bewohnt.

HISTORIE  Um 1219 wurde Esslingen durch den Stauferkaiser Friedrich II. zur Stadt erhoben und wohl erstmals durch Mauern, Türme und Tore geschützt.

1286-1287 erbaute Rudolf von Habsburg den durch zwei Schenkelmauern mit der Stadtbefestigung verbundenen Vorposten. Die dritte Schenkelmauer entstand im 14. Jahrhundert.

Im Laufe der Zeit kam es zu zahlreichen bewaffneten Aus­einandersetzungen zwischen Württemberg und der Reichsstadt. Herzog Ulrich von Württembergs Versuch, im Jahre 1519 Esslingen einzunehmen, nachdem er zuvor die Reichsstadt Tübingen besetzt hatte, schlug fehl.

Zur Zeit des Bauernkrieges wurde die Burg weiter ausgebaut und erhielt um das Jahr 1525 weitgehend ihr heutiges Aussehen. Der Dicke Turm entstand 1527, zwei Jahre später das so genannte “Mélac-Häuschen”, in dem sich 1688 eine Esslingerin dem franzö­sischen General Mèlac geopfert haben soll, um die Heimatstadt zu retten. Dennoch zerstörte Mèlac die Türme und die Mauern der Burg.

1800 brach man den baufälligen Dachstuhl des alten Turms ab und versah ihn 1887 mit einer neuen Haube.

1976 wurde der Pulverturm an­lässlich des Stadtjubiläums renoviert und das Burgareal als parkartige Grünanlage gestaltet. Seither war bis ins Jahr 2011 im Dicken Turm ein Restaurant untergebracht, von dem man einen herrlichen Blick über die Dächer von Esslingen und auf das malerische, sehens­­werte Rathaus hatte.

Die Burganlage wird als Freilichtbühne und als Festgelände der Stadt genutzt.