Das Ortsbild von Oberlenningen wird wesentlich geprägt vom “Schlössle”, einem architektonischen Schmuckstück, das sich auf einer Anhöhe oberhalb der Lauter über dem alten Ortskern erhebt.

HISTORIE  Um 1100 wurde Oberlenningen erstmals mit seinem Ortsadel, den Herren “de Lendingen”, schriftlich erwähnt.

Ihr Sitz war die Burg Wielandstein, die sich seit der ersten Hälfte des 12. Jahr­hunderts über dem Dorf erhob.

Die Obrigkeit ging im Jahre 1386 von den Herzögen von Teck an die Grafen von Württemberg über.

Bereits 1429 wurde vermutlich von Eberhard von Freyberg ein Adelssitz in Oberlenningen errichtet.

In den Jahren 1593-1596 erbauten die Herren Schilling von Cannstatt das neue Schlössle in Lenningen, einen cha­rak­te­ristischen Ortsadelssitz des späten Mittelalters.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg stand der Bau ungenutzt und ging schließlich 1679 in private Hände über.

Mehr als drei Jahrhunderte befand sich das charmante Schlössle im Besitz von Oberlenniger Bürgern und der Papierfabrik Scheufelen. 1823 waren im Katasteramt ein Seiler, ein Weber, ein Schuster und ein Schneider als Eigentümer des einst adligen Hauses verzeichnet.

1983 erwarb die Gemeinde Lenningen das Schlössle, um es als historisches Gebäude und Kulturdenkmal zu erhalten. Mit erheb­lichem Aufwand renovierte und restaurierte man in den folgenden Jahren diese denkmalpflegerische Rarität.

Da das Bauwerk am Schlossrain seit seiner Entstehung nie grundlegend umgebaut wurde, ist erstaunlich viel seiner ursprüng­lichen Ausstattung erhalten geblieben, welche im Hausmuseum bestaunt werden kann.