In der Ortsmitte der am Rande der Schwäbischen Alb gelegenen Gemeinde Dürnau stehen die Reste der ehemaligen Schlossanlage.
HISTORIE Im Jahre 1237 wurde das Dürnauer Wasserschloss erstmals urkundlich erwähnt und befand sich vermutlich im Besitz der Niederadelsfamilie Dürner von Dürnau, die als Ministeriale im Dienste der Grafen von Aichelberg standen.
Nachdem der Besitz durch mehrere Hände gegangen war, gelangte das Schloss 1382 an die Herren von Westerstetten, 1478 an die Herren von Zillenhardt und nach dem Tod des letzten männlichen Nachkommen 1623 an die Herren von Degenfeld.
Nach seiner Rückkehr aus den Türkenkriegen ließ Christoph Martin von Degenfeld die verfallene Anlage, die aus dem kleineren Alten Schloss und dem größeren Neuen Schloss bestand, renovieren und Ausbesserungsarbeiten am Sockel des Neuen Schlosses durch Heinrich Schickhardt vornehmen.
1684 veräußerte Christoph Martins Sohn Hannibal von Degenfeld den Besitz an Kurbayern, jedoch erwarben die Degenfeld 1711 zunächst die eine, 1771 die zweite Hälfte zurück. In der Zwischenzeit hatte die Gräfin von Perousa das baufällige Anwesen von Kurfürst Karl Joseph als Geschenk erhalten.
Mit dem Ende der Reichsritterschaft fiel Dürnau im Jahre 1806 an das neu gegründete Königreich Württemberg.
1845 wurde der mittelalterliche Herrensitz wegen Baufälligkeit weitgehend abgebrochen.
Heute ist vom eigentlichen Schlossbereich lediglich die Schloss-Scheuer mit einem gewölbten Keller sowie das Torhaus und die Bogenbrücke aus den Jahren 1761/1762 erhalten. Teile der Wirtschaftsgebäude werden heute als Geschäftshäuser genutzt, im Torhaus befindet sich unter anderem das Gralglas-Museum.
Foto: © Marion Creyaufmüller
Der heutige Schlosshof war früher der Wirtschaftshof mit dem als Schafstall genutzten Torhaus und dem Marstall
Foto: © Marion Creyaufmüller
Die Schlossbrücke verband einst das Areal des eigentlichen Wasserschlosses mit den Wirtschaftsgebäuden
Foto: © Marion Creyaufmüller
Gewölbter Keller
Foto: © Marion Creyaufmüller
Gralglas-Exponate aus den 1950ern im Museum
Gralglas-Museum
Im Torbogen des Alten Schlosses wird die Erinnerung an den einst wichtigsten Gewerbebetrieb des Ortes, die Glashütte “Gralglas”, die bis 1995 bestand, wachgehalten;
Kristall- und Trinkgläser, Kelche, Bowlen, Flaschen, Krüge, Dosen, Schalen, Vasen, Leuchter, Künstler-Unikate und Skulpturen;
Viele Abbildungen und informative Texte zur Glasherstellung und zur Firmengeschichte;
Originale Glasmacherwerkzeuge, Formen und Gerätschaften; Videofilme
Öffnungszeiten:
Sa 14-17 Uhr
Führungen:
nach telefonischer Vereinbarung
Barrierefreiheit
Informationen liegen derzeit nicht vor
Hunde
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Foto: © Marion Creyaufmüller
Straßenseite
Wasserschloss Dürnau
Bahnhofstraße 5 • 73105 Dürnau
fon +49-7164-91010-0
www.duernau.de
Gemeinde Dürnau • Landkreis Göppingen
Eigentümer: Gemeinde Dürnau