Auf dem senkrecht über der Stadt Heidenheim aufragenden Felsen thront das weithin sichtbare Schloss Hellenstein.
HISTORIE Im Jahre 1096 erbaute Gozpert de Halensteine die mittelalterliche Burg über Heidenheim, die von seinem Enkel Degenhard von Hellenstein wesentlich erweitert wurde.
Nachdem 1273 die Herrschaft der Hellensteiner geendet hatte, wechselte die Burg mehrfach ihren Besitzer.
Von 1351-1448 gehörte sie den Grafen von Helfenstein.
1450 wurde die Burg bayerisches Besitztum, 1503 gelangte die Veste an das Haus Württemberg.
1530 brannte die Burg bis auf die Grundmauern nieder; lediglich die Ruinen des Rittersaals waren übrig geblieben. Herzog Ulrich von Württemberg entschloss sich zu einem Wiederaufbau, der sich von 1537-1544 hinzog. Auch sein Sohn, Herzog Christoph, unterzog die Festung mit mächtigen Rondellen und Basteien weiteren Renovierungen.
1593 ließ Herzog Friedrich I. von Württemberg östlich des mittelalterlichen Burgbereichs einen repräsentativen Schlossbau im Stil der Renaissance anbauen, welcher den Wohn- und Verwaltungsbedürfnissen der Zeit entsprach. Mit der Planung wurde der berühmte Hof- und Landbaumeister Heinrich Schickardt beauftragt, während Elias Gunzenhäuser ab 1605 eine Schlosskirche im Renaissance-Stil nach dem Vorbild der Schlosskirche im Stuttgarter Alten Schloss errichtete.
Aus Schloss Hellenstein, dessen Umbau von 1598-1620 andauerte, war ein ansehnlicher Fürstensitz entstanden, der illustre Gäste beherbergte.
Als die herzögliche Kameralverwaltung ab 1762 kein Geld mehr für die Renovierung zur Verfügung stellte, verfiel die Anlage zusehends. Einige Gebäudeteile wurden abgebrochen, andere als Kaserne, Militärspital, Gefangenenlager und Webschule genutzt.
1797 gab man das Schloss schließlich zum Abbruch frei.
1810 trug man das obere Geschoss des Batterieturms ab, wobei Wand- und Deckenmalereien aus dem Jahre 1593 unwiederbringlich zerstört wurden.
Erst in der Zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzten umfangreiche Sicherungsarbeiten ein.
1901 wurde in der ehemaligen Schlosskirche das Heimatmuseum des Heimat- und Altertumsvereins eröffnet, nachdem im Jahr zuvor bereits eine Sammlung heimatkundlicher und kulturhistorischer Gegenstände ausgestellt worden war.
Nachdem 1982 und 1986 der ehemalige Fruchtkasten saniert wurde, beherbergt er seit 1987 als Museum für Kutschen, Chaisen, Karren ein Zweigmuseum des Landesmuseums Württemberg.
Foto: © Stadt Heidenheim, Fotograf: Benjamin Beck
Schloss Hellenstein zählt zu den wenigen bedeutenden Schlossbauten Altwürttembergs, die noch vor Beginn des Dreißigjährigen Krieges entstanden sind
Foto: © Holger Uwe Schmitt – Lizenz: CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons
Die gewölbten und hohen Decken der Schlosskirche schaffen einen stimmungsvollen Rahmen für Konzertabende
Foto: © Holger Uwe Schmitt – Lizenz: CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons
Die Exponate des Museums stammen im Wesentlichen aus den Beständen des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart und des Heimat- und Altertumsvereins Heidenheim
Sage um den Kindlesbrunnen
Der 1666 bis 1670 gegrabene „Kindlesbrunnen“, der sich im südlichen Teil der Burg gelegenen Brunnengarten befindet, wurde nach einer Sage benannt.
Der Legende nach wurden die Heidenheimer Babys nicht vom Storch gebracht, sondern aus dem 78 Meter tiefen Brunnen herausgeholt.
Foto: © Marion Creyaufmüller
Ein Eisengitter schützt den tiefen „Kindlesbrunnen“
Heimatmuseum
Außenstelle des Württembergischen Landesmuseums; altsteinzeitliche Funde aus der Vogelherdhöhle und aus alemannischen Reihengräbern; volkskundliche Sammlungen
Öffnungszeiten: (beide Museen)
Di-Sa 10-12 und 14-17 Uhr; So+FT 10-17 Uhr
Das Museum ist von Mitte November bis Mitte März geschlossen
Kutschenmuseum
im Fruchtkasten des Schlosses für Kutschen, Chaisen und Karren; historische Gefährte von Fürsten und Fuhrleuten, Handelsherren und Hausierern, Bauern, Boten und Bürgern; Gerätschaften, Graphiken
Führungen:
jeden 1. So im Monat 14.30 Uhr
fon +49-7321-317394
Feiern und Tagen
Rittersaal und Innenhof: Open-Air, Theater, Oper, Marktveranstaltung und Kleinkunst
fon +49-7321-327-381
Opernfestspiele & Open-Air
in der Ruine des Rittersaals
Führungen
durch Stadt und Schloss
Barrierefreiheit
Informationen liegen derzeit nicht vor
Hunde
Informationen liegen derzeit nicht vor
Foto: © Marion Creyaufmüller
Altanenbau und Obervogtei im Innenhof
Schloss Hellenstein
Museum Schloss Hellenstein
89522 Heidenheim-Brenz
fon +49-7321-43381
www.heidenheim.de
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