Auf der höchsten Stelle der Halbinsel Mettnau liegt auf einer Kuppe das Scheffelschlösschen inmitten einer gepflegten Parkanlage.

HISTORIE  Im Jahre 1515 kam die Mettnau mit Gütern und Grundbesitz an die Stadt Radolfzell, die 1871 den Besitz an Franz Konrad, ehemaliger Bürgermeister von Bühl, verkaufte.

Von 1857-1858 entstand auf der Mettnau ein zwei­ge­schossiges Rebhaus nach Entwürfen des Architekten Wengele.

Nachdem Joseph Victor von Scheffel 1871 einen Urlaub in Radolf­zell verbracht hatte, erwarb er – angetan von der Gegend – ein Badegrundstück auf der Mettnau. 1872-1873 ließ von Scheffel hier nach Plänen des Karlsruher Bau­­meisers Durm die Villa “Seehalde” im italienischen Stil errichten.

1876 verlieh die Stadt dem vom württembergischen König und vom badischen Großherzog geadelten Dichter zu seinem 50. Geburtstag das Ehrenbürgerrecht. Im selben Jahr kaufte von Scheffel nahe seiner Villa das Mettnaugut von Franz Konrad. Ab 1878-1879 erfolgte der Umbau des ehemaligen Rebgut­pächter­hauses durch den Berliner Architekten von Großheim, wobei man das Gebäude durch einen Turm zum “Scheffelschlösschen” erweiterte.

Als der Dichter Scheffel im Jahre 1886 starb, erbte sein Sohn Max Victor den Besitz.

1891 ging das Scheffelschlösschen in private Hände und wechselte in den Folgejahren mehrfach seinen Besitzer.

1926 erwarb die Stadt Radolfzell das mittlerweile verwahr­loste Anwesen von dem Fabrikanten Max Julius Hauschild.

Nach einer umfangreichen Sanierung eröffnete 1928 das Scheffelmuseum in den beiden östlichen Räumen im Erdgeschoss. 1929 baute man Fremdenzimmer im Ober- und Dachgeschoss ein.

Seit 1963 dient das Gebäude dem Kurbetrieb als Verwaltungssitz.