Vor den Toren Stuttgarts, in zentraler Lage von Korntal, direkt am Saalplatz, steht das Landschloss direkt neben dem “Betsaal”.

HISTORIE  Im Jahre 1287 wurde das Hofgut Korntal erstmals in den Statuten des Chorherrenstifts zu Sindelfingen genannt.

Nachdem das Anwesen durch viele Hände gegangen war, gelangte es 1621 in den Besitz der Freiherren von Münchingen, die hier 1691 ein schlossartiges Landhaus errichteten. Später wurden die Grafen von Görlitz, die zum Königlich Württembergischen Hof­staat gehörten, durch Einheirat zu Miteigentümern des Gutes.

Im Jahre 1819 erwarb ein Brüderkollegium um den Leonberger Notar und Amtsbürgermeister Gottlieb Wilhelm Hoffmann das Hof­gut Korntal von dem Grafen von Görlitz und dem Freiherrn von Münchingen. Sie erhielten das königliche Privileg, beim Rittergut eine Gemeinde zu errichten, um ohne Gängelung der Staatskirche gemäß ihrem pietistisch geprägten Glauben zu leben. Noch im selben Jahr entstand ein Gotteshaus, der Große Betsaal und Häuser für die 68 Familien, die hier Fuß fassten. Die religiöse Gemeinschaft, die sich fortan “Brüdergemeinde” nannte, zeigte ein großes Engage­ment für die Erziehung, Schulausbildung und insbesondere auch für die Förderung der Mädchenbildung.

Mitte des 18. Jahrhunderts baute man das Herrenhaus, Korntals ältestes Gebäude, zu einer kleinen repräsentativen Resi­denz aus, die ab 1819 als Versammlungshaus und Gemeinde­gasthaus genutzt wurde und in erster Linie der Beherbergung und Bewirtung auswärtiger Gäste diente.

1827-1828 entstand der nördliche Speisesaalanbau für größere Gesellschaften.

1919 verlor die Brüdergemeinde ihren Sonderstatus.

Heute kann im Landschloss genächtigt und gefeiert werden.