Inmitten der romantischen Altstadt von Bietigheim liegt die renovierte Schlossanlage als gelungene Symbiose aus Alt und Neu.

HISTORIE  Aufgrund der Erhebung Bietigheims zur württem­bergischen Amtsstadt, legte Herzog Ulrich von Württemberg im Jahre 1506 den Grundstein für den Schlosskomplex. Das später als “Altes Schloss” bezeichnete Gebäude, das auf einem Grundstück des Klosters Rechentshofen, in der Südwestecke der Stadt entstand, diente als Wohn-und Amtssitz des Vogtes.

Nach dem Einsturz des Bergfrieds der alten Bietigheimer Burg erbaute man ab 1542 nahe der Vogtei am Oberen Tor das “Neue Schloss” als Amtsschloss und errichtete die Schlossanlage in ihrem heutigen Ausmaß mit Küferei, Zehntscheuer und Schlosskelter.

Nach einem verheerenden Brand 1707, der alle Wirtschafts­gebäude sowie das Alte Schloss in Schutt und Asche legte, dauerte der Wiederaufbau in bescheidenerem Ausmaß bis 1712.

1810 verlor Bietigheim infolge einer Verwaltungsreform seine Stellung als Amtsstadt und brachte stattdessen wurde das 1808 neu geschaffene Kameralamt im Schloss untergebracht.

Mitte des 19. Jahrhundert nutzte man Bereiche des Schloss­areals, das weiterhin in erster Linie als Sitz des Kameralamtes diente, als Lehrerinnenseminar und als Brauerei.

1904 versteigerte man die Zehntscheuer und die Schloss­kelter auf Abbruch.

Das Kameralamt, das 1920 zum Finanzamt wurde, nutzte bis 1999 die Räumlichkeiten des langgestreckten, dreistöckigen Schlos­ses unter Satteldach.

Nach der umfassenden Sanierung und Renovierung von 2000-2002 konnte das Schloss seiner neuen Bestimmung als Kultur­haus übergeben werden.