Auf einer Anhöhe über der Schussen steht, von weither sichtbar inmitten der Stadt Aulendorf, das verschachtelte Schloss-Ensemble mit seinen markanten, goti­schen Staffelgiebeln.

HISTORIE  Im 10. Jahrhundert befand sich die Herrschaft Aulen­dorf im Besitz der Welfen und ging später an die Staufer über. Die ältesten Bauteile der ursprünglichen Burganlage am nördlichen Rand des Dorfes gehen auf einen Bau aus dem 12. Jahr­hundert zurück.

Im Jahre 1381 kam die Grafschaft Aulendorf durch Heirat an die Familie von Königsegg, die 1490 in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurde. Die vorhandene Burg wurde 1699-1701 durch Johann Beer aus dem Bregenzer Wald zu einer spätgotischen Wohn­burg ausge­baut und erhielt ihre Staffelgiebel.

Nach der Erhebung der Königsegger in den Reichsgrafen­stand im Jahre 1629, verlegten diese ihren Sitz von Königseggwald nach Aulendorf.

Im 18. Jahrhundert wandelte sich die Burg zum repräsenta­ti­ven Schloss. 1741 ergänzte man die Anlage durch um einen Innen­hof gruppierte Wirtschaftsgebäude mit Marstall und Beamten­woh­nungen. 1756 entstand der Verbindungsbau zur Kirche.

Die noch heute prägende Umgestaltung erfolgt 1778-1781 durch den französischen Baumeister Perre Michel d’Ixnard, der den stadtseitigen barocken Flügel ausbaute und mit einer frühklassi­zistischen Fassade verblendete.

1806 kam Aulendorf an das neue Königreich Württemberg. Das nur noch sporadisch bewohnte Schloss Aulendorf wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufwändig modernisiert und 1941 an die Post verkauft.

1987 erwarb das Land Baden-Wüttemberg das verfallene Bauwerk, das durch mehrere Hände gegangen war und ließ es umfassend sanieren.