Überschrift Kurmainzisches Schloss (Tauberbischofsheim) (Schloss Tauberbischofsheim, Burg Bischofsheim)

Im Herzen der Stadt Tauberbischofsheim liegt das Kurmainzische Schloss, bei welchem jede Epoche – ob Romantik, Gotik, Renaissance und Barock – ihre Spuren hinterlassen hat

HISTORIE  Die im Jahre 836 erstmals urkundlich erwähnte Stadt Bischofsheim erhielt vermutlich schon 1147 bei einem Besuch durch Konrad III. das Marktrecht – spätestens jedoch 1165 durch Friedrich Barbarossa.

Die 1180 errichtete Peterskapelle ist das älteste bis heute bestehende Bauwerk der Stadt.

Die um 1100 erbaute, vermutlich dreieckig angelegte Stadtburg war der dominierende Bestandteil der mittelalterlichen Stadt Bischofsheim und von einem Wassergraben umgeben. Eingegliedert in die Stadtmauer kam ihr eine beherrschende und für die Verteidigung wichtige Bedeutung zu.

Von der um 1275 errichteten  Stadtbefestigung sind heute noch Überreste am Hungerturm zu sehen.

Um 1280 ging die Hofstatt in den Besitz von Kurmainz über. Zu jener Zeit entstanden im frühgotischen Bauabschnitt unter dem Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein der Palas und der knapp 30 Meter hohe Türmersturm auf einem kreisrunden Fundament als Bergfried – bis heute das Wahrzeichen der Stadt und einziger erhaltener Bestandteil der ehemaligen mittelalterlichen Stadtburg, die an der südlichsten Stelle der früheren Stadtmauer lag.

Seit ihrem Ausbau und ihrer Befestigung diente die geschützte Burg­anlage als Wohn- und Verwaltungssitz der erzbischöflichen Amtsmänner und für die Verwaltung des erzbischöflichen Grund­besitzes von Kurmainz im östlichen Teil ihres Gebietes.

Unter Berthold von Henneberg, Mainzer Erzbischof von 1484-1504 und weiteren Amtsmannen erfuhr das von Fachwerkhäusern umrahmte Schloss umfangreiche bauliche Veränderungen und Ergänzungen von spätgotischer bis hin zu renaissance­zeitlicher Gestal­tungs­manier.

Auch die Renaissancezeit wurden zwischen 1550 und 1650 umfangreiche bauliche Veränderungen und Ergänzungen vorgenommen, wie das noch heute bestehende Jägerhäuschen aus der Zeit um 1600.

Ende des 18. Jahrhunderts begann die Auflösung des Kur­main­­zischen Herrschaftsgebietes im hiesigen Raum. Das Schloss mit Anbauten und Türmersturm gin­g im Herbst 1802 in den Besitz der Fürstlichen Domäne des Fürsten von Leiningen in Amor­bach über, wo es ebenfalls als Amtssitz genutzt wurde.

1849 erwarb die Stadt Tauberbischofsheim die Fürstlich-Leiningen’schen Gebäude und nutzte es als Schulgebäude.

Anfang des 20. Jahr­hunderts war das Kurmainzische Schloss in einem derart schlech­tem Zustand, dass man erwog, es abzu­reißen.

In den Jahren 1910 und 1911 wurde das Gebäude restau­riert und ver­schiedenen Nutzungen zugeführt.

Von 1937 bis 1957 war im Schloss die „Höhere Handelsschule“, eine Vorgängerschule der Kaufmännischen Schule Tauberbischofsheim untergebracht, deren Schulbetrieb von 1939 bis 1945 während des Zweiten Weltkrieges eingestellt war.

Seit 1970 beherbergt das Schloss, dessen Eingang aus der ersten Bauphase stammt, worauf Steinmetzzeichen an den Türge­wänden hinweisen, das Tauberfränkische Landschaftsmuseum, dessen Museumsausstellung auf zwanzig Räume verteilt ist.

Der großzügig angelegte Schlosshof erinnert noch heute an die Architektur des 16. Jahrhunderts.

Kurmainzisches Schloss (Tauberbischofsheim) (Schloss Tauberbischofsheim, Burg Bischofsheim) im Main-Tauber-Kreis

Foto: © Berthold Werner – Lizenz: CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Der Schlossbrunnen vor dem Kurmainzischen Schloss wurde 2017 erneuert und erhielt eine Replik der Tauberbischofsheimer Madonna als Zentralfigur

Kurmainzisches Schloss (Tauberbischofsheim) (Schloss Tauberbischofsheim, Burg Bischofsheim) im Main-Tauber-Kreis

Foto: © Stadt Tauberbischofsheim

Biedermeierzimmer

Kurmainzisches Schloss (Tauberbischofsheim) (Schloss Tauberbischofsheim, Burg Bischofsheim) im Main-Tauber-Kreis

Foto: © Stadt Tauberbischofsheim

Obere Schlossdiele

Kurmainzisches Schloss (Tauberbischofsheim) (Schloss Tauberbischofsheim, Burg Bischofsheim) im Main-Tauber-Kreis

Foto: © Stadt Tauberbischofsheim

Hauswirtschaftliches Gerät vergangener Zeiten wird in zwei Küchen präsentiert

Heutige Nutzung

Tauberfränkisches Landschaftsmuseum
Sakrale Kunst, vor- und frühgeschichtliche Sammlung von der Altsteinzeit bis zur fränkischen Landnahme; Möbel aus Renaissance, Barock bis Bieder­­meier; Haus- und Handwerks­geräte, Trachten und Volkskunde, Uhren, Waffen, Stadtmodell; Tauberbischofsheimer Grünewald-Altar von 1524 (Kopie)
Öffnungszeiten:
So vor Ostern bis 1. November
Di-Sa 14-16.30 Uhr,
So+Feiertags 10-12, 14-16.30 Uhr
icon Führungen kleinFührungen:
auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten (auch die Besichtigung des Limbachhauses) sind auf Anfrage möglich

Konzerte und Veranstaltungen
Klassik auf höchstem Niveau; Ver­anstaltungen in und um das Schloss
fon +49-9341-803-25 (Konzerte)

Feiern und Heiraten
Schlosskeller für private Feiern mit bis zu 60 Per­sonen; Schlossdiele für standesamt­liche Trauungen

Barrierefreiheit
Informationen liegen derzeit nicht vor

Hunde
Informationen liegen derzeit nicht vor

Kurmainzisches Schloss (Tauberbischofsheim) (Schloss Tauberbischofsheim, Burg Bischofsheim) im Main-Tauber-Kreis

Foto: © Stadt Tauberbischofsheim

Der Türmersturm aus dem 13. und 15. Jahr­hundert mit seinen 28 Metern Höhe und 119 Stufen kann bestiegen werden

Kontakt

Tauberfränkisches Landschaftsmuseum
im Kurmainzischen Schloss

Schlossplatz 7
97941 Tauberbischofsheim
fon +49-9341-3760 und +49-9341-897734 und +49-9341-5820
www.tauberfraenkisches-landschaftsmuseum.de

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Eigentümer: Stadt Tauberbischofsheim