Das Schloss zu Merchingen gilt als größtes zusammenhängendes Schlossgebäude im Neckar-Odenwald-Kreis.

HISTORIE  Eine kleine Ritterburg, zu der vermutlich der südlich gelegene Turm gehörte, wurde bereits im 12. Jahr­hundert erbaut.

Anlass für den Neubau des Schlosses war eine Erbteilung 1564, aus der Johann Erasmus von Aschhausen und seine Gemahlin Anna Katharina als neue Eigentümer des Gutes Merchingen hervor­gingen. In einer 27 Jahre andauernden Bauzeit wurde in verschie­denen Bauabschnitten das Gesamtgebäude errichtet. Die Jahreszahl 1566 befindet sich über einem Kellereingang des Eckbaus.

Aus der Ehe des Gutsherrenpaars gingen drei Töchter hervor, die das Gut zu gleichen Teilen erbten. Die Enkeltochter Marie Jakobe vermählte sich mit Johann Wolfgang von Berlichingen, der im Jahre 1649 begann, die mittlerweile durch weitere Erbteilungen ver­streuten neun Anteile zu erwerben. Dessen vier Söhnen gelang es schließlich 1709 die letzten Neuntel mit 283 Hektar Gutsfläche zurück zu kau­fen, so dass für die kommenden 250 Jahre das Gut Merchingen den Herren von Berlichingen gehörte.

1714-1717 nahm Johann Friedrich von Berlichingen auf­wän­dige Umbaumaß­nahmen vor.
Die Gemeinde Merchingen tauschte 1964 den Saalbau und die entlang des Schlossgartens befindlichen Wirtschaftsgebäude gegen vier Hektar Wald.

Der 1982 gegründete “Förderverein Schloss­ausbau” reno­vierte sukzessive die Saalbauten und nachdem 1995 die Gemeinde Merchingen den Tor- und Eckbau erworben hatte, wurden diese Gebäudeteile zu einem Schlosshotel umgebaut.

Der Wohnbau befindet sich noch heute im Besitz der Herren von Berlichingen.