Im Herzen Ellwangens steht das stattliche Palais Adelmann, der erste Barockbau der Stadt, mit seiner prachtvollen Fassade, an dessen Giebel sich ein Standbild des heiligen Michael befindet.

HISTORIE  Im Jahre 1688 entstand nach Plänen des Bau­meisters Heinrich Meyer das Palais Adelmann für Wilhelm Christoph Adelmann von Adelmannsfelden, der es als Stadtwohnung nutzte. Die aus Schwäbisch Gmünd und Schwäbisch Hall stammende Familie Adelmann war eng in Lehensverhältnisse mit der Fürst­propstei Ellwangen verflochten.

1675 wurde Wilhelm Adelmann von seinem Bruder Johann Christoph, dem Fürstpropst von Ellwangen, zum ellwangischen Erbmarschall ernannt und im Jahre 1680 vom Kaiser in den Reichs­freiherrenstand erhoben. 1707 ließ sich Wilhelm nach dem Tod seiner zweiten Frau zum Priester weihen. Zwei seiner Söhne, Franz Ignaz und Johann Ludwig Sebastian, waren Domherren in Eichstätt und Ellwangen und die einzige Tochter, die das Erwachsenenalter er­reichte, trat dem Benediktiner-Orden bei.

Ab 1782 ließ Joseph Anselm Marie Patriz Freiherr Adelmann von Adelmannsfelden, ein Enkel der Erbauers, das Innere des Palais vom Landbaumeister Sebastian Manz umgestalten. Das 1789 fertig gestellte großzügige, dreiläufige Treppenhaus ersetzte einen zuvor bestandenen Wendeltreppenturm. Die Repräsentationsräume in der Beletage erhielten weitgehend ihr heutiges Aussehen.

1790 wurde Joseph Adelmann in den Reichgrafenstand erhoben und ließ über dem Portal das Adelmannsche Wappen unter­halb einer barocken Madonna mit Jesuskind anbringen.

Das streng gegliederte Palais befindet sich im Besitz der Stadt Ellwangen, die das architektonische Schmuckstück aufwändig und in vorbildlicher Weise renovieren ließ.