Die weitläufige Schlossanlage Mannheims ist nach Versailles der zweitgrößte Barockschlosskomplex Europas, wobei Mannheim exakt ein Fenster mehr besitzt, als das französische Schloss, worauf beim Bau sorgfältig geachtet wurde.

HISTORIE  Ab 1720 entstand Schloss Mannheim unter Kurfürst Carl Philipp als eines der größten Barockschlösser am Oberrhein. Fast vierzig Jahre lang wurde unter Mitwirkung von bedeutenden Künstlern an dem riesigen Gebäudekomplex gebaut.

Der Mannheimer Hof zählte unter Carl Philipps Nachfolger Carl Theodor zu den bedeutendsten Residenzen Europas und erfreute sich eines ausgezeichneten Rufs als Zentrum von Kultur, Kunst und Wissenschaft. Bedeutende Persönlichkeiten wie Goethe, Schiller und Mozart zählten zu den Gästen des Pfälzer Kurfürsten.

Im Jahre 1778 wurde Kurfürst Carl Theodor auch zum Herzog von Bayern ernannt und verlegte seine Residenz nach München.

1802 ging Schloss Mannheim in badischen Besitz über und diente 1806-1811 Karl von Baden und seiner Gemahlin Stéphanie de Beauharnais als Wohnsitz. Die Adoptivtochter Napoleons nutzte das Schloss von 1818-1860 auch als Witwensitz.

Ab 1870 fand die Schlossanlage Verwendung als Sitz von Gerich­ten, Schulen und als Behördenwohnung.

1926 richtete man in einigen Räumen des Schlosses ein Städti­sches Schlossmuseum ein.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lagen Stadt und Schloss in Schutt und Asche. Mit dem Aufbau ab 1947 stellte man nur wenige der Prunk­räume wieder her. Alle weiteren Räume wurden in moderni­sierter Form rekonstruiert und beherbergen heute die Universität.

Seit 2007 erstrahlt das Barockschloss Mannheim nach umfangreichen Baumaßnahmen in neuem Glanz.