In der reizvollen Landschaft am Fils-Ursprung liegt das von steilen Talhängen begrenzte, mittelalterlich anmutende Städtchen Wiesen­steig mit seinem ehemals Helfensteinischen Stadtschloss.

HISTORIE  Im Jahre 1434 wurde erstmals ein Schloss, ver­mutlich ein besseres Wohngebäude, in Wiesensteig erwähnt, das den Herren von Wiesensteig, helfensteinischen Dienst­mannen, als Sitz diente.

Graf Ulrich von Helfenstein XVII. legte 1551 den Grundstein zu einem neuen Residenzschloss, von dem ein Flügel bis heute erhalten geblieben ist. Nachdem das fast fertiggestellte Gebäude teilweise eingestürzt war, konnte es erst 1555 eingeweiht werden.

Im 16. Jahrhundert ereignete sich das wohl dunkelste Kapitel der Wiesensteiger Geschichte. Zwischen 1556 und 1566 ließ der Helfensteiner Graf Ulrich 70 Frauen als Hexen verbrennen.

Im Jahre 1596 entstand im Auftrag des Grafen Rudolf V. von Helfenstein am Schloss einer der ersten Lustgärten im italienischen Stil des Landes.

1595-1604 wurde das Bauwerk zu einem standesgemäßen Renaissance-Schloss umgebaut und modernisiert.

Nachdem 1627 das Geschlecht der Helfensteiner erlosch, gingen 1642 zwei Drittel des Besitzes an Kurfürst Maximilian von Bayern und ein Drittel an das Haus Fürstenberg. Ein bayrischer und ein fürsten­bergischer Vogt hielten Einzug in Wiesensteig.

1806 kam die Herrschaft Wiesensteig an das neu gebildete König­reich Württemberg.

1812 wurde das Schloss wiederum veräußert und drei der Schloss­­­flügel abgerissen.

Nach unterschiedlichen Nutzungen in den folgenden Jahren baute die Stadt 1983-1989 das Schloss zum Bürgerhaus aus.